Die lustige Reise mit vielen Wendungen und einem sehr schönen Ende


 Wie geplant sind wir früh vom Lake Powell aufgebrochen. Die Fahrt zum Grand Canyon North Rim führt über den Highway 89 zuerst nach Westen und dann nach Süden. Es ist eine unglaublich schöne Fahrt durch eine sehr abwechslungsreiche Berglandschaft. Nach Page kommt eigentlich auch keine wirkliche Stadt mehr, nur noch vereinzelte Dörfer mit drei bis vier Häusern. 

Das Wetter war noch recht durchwachsen und es wurden auch noch weitere teilweise schwere Gewitter angekündigt. 

Nichts desto Trotz waren wir guten Mutes und hatten auch auf unserer Reise viel Spass, so hatten wir zum Beispiel Herkules und Herkuline gefunden :-)

Auf einem sehr einsamen Stück Highway haben wir grosse einzelne Felsen entdeckt die sehr spannend aussahen, gleich mal angehalten und nicht schlecht gestaunt. 1923 ist eine junge Frau mit ihrem Auto diesen Highway gefahren, auf Höhe dieser losen massiven Felsen hatte ihr Auto eine Panne und sie konnte erstmal nicht weiter. Sie hat sich an einem der Felsen der überhängend war mit einigen kleineren Steinen ein provisorisches Lager gebaut. 1930 ist diese Frau mit ihrem Mann zu dem Ort zurück gekehrt und sie haben sich hier ein Wohnhaus unter einem Felsen erbaut, eine Toilette unter einem anderen, ein Schlafhaus unter einem Dritten und noch etwas unter einem vierten, dies konnten wir leider nicht mehr erkennen. Wie wir finden eine schöne Geschichte und es sieht noch heute sehr eindrücklich aus. 

Kurz darauf sind wir noch an einem wirklich bösen Unfall vorbei gekommen bei dem es einen Truck auf die Seite gelegt hat, nach kurze Anhalten und Nachfragen haben wir aber festgestellt das der Fahrer keine Schramme hatte und es ihm gut ging und Polizei und Abschleppen bereits unterwegs waren. Keine Ahnung wie der das geschafft hat da heil rauszukommen. 

Endlich im Grand Canyon North Rim angekommen hat uns eine kleine Büffel Herde begrüsst. Wir kennen sie ja in grosser Zahl aus dem Yellowstone Nationalpark und finden es unglaublich beeindruckende Tiere. 

Wir haben den South Rim des Grand Canyon ja bereits zweimal besucht und waren über die Weite, die Tiefe und die Farben unglaublich begeistert, leider war das am North Rim überhaupt nicht der Fall. Es gibt ja nur diese eine Lodge die man buchen kann und wenn Hollywood nochmals nach einem Ort sucht um einen Horrorfilm zu drehen dann sollten sie unbedingt an die Grand Canyon Lodge am North Rim. Zudem ist alles sehr eng, die Weite vom South Rim fehlt total und irgendwie scheinen die Menschen etwas komisch zu sein. Alles in allem kein Ort für uns, mag sein das es für den ein oder anderen toll ist, uns hat es vom ersten Moment an überhaupt nicht gefallen. 

Was also tun wenn es nicht schön ist? Richtig, einfach zurück zu einem Ort an dem es uns super gut gefallen hat. Die Wahl viel sofort auf den Zion Nationalpark, dies aus drei Gründen, erstens ist er unser Liebling, zweitens ist er nur 2 1/2 Std. vom North Rim entfernt und drittens haben wir von hier zu unserer nächsten Station nur 2 Std. Fahrt was uns deutlich mehr Zeit für Wanderungen gibt.

Was haben wir uns gefreut als wir endlich wieder im Zion waren, es ist einfach unbeschreiblich schön hier. 

Heute haben wir eine sehr grosse und ausgiebige Wanderung gemacht. Alles in allem haben wir über die sechs Std. die wir unterwegs waren 1100 Höhenmeter gemacht. Dies alleine schon weil wir auf einen der schönsten Punkte im Zion hochgelaufen sind. Er nennt sich Angels Landing, also ein Ort an dem nur Engel hinkommen. Der Trail ist gar nicht wirklich anspruchsvoll, es sind nur die wirklich steilen Passagen und die immense Anzahl an Höhenmetern die es ausmachen. Da es heute mit 34 Grad auch nicht gerade Kühl war, hat natürlich die Hitze auch noch ihren Teil dazu beigetragen. Die meiste Zeit geht man am nackten Fels und dieser heizt sich ja besonders gut auf bei Sonne. 

Es war eine wahnsinnig schöne Tour und jeder der hier herkommt sollte vorher ein wenig laufen gehen und dann den Trail zu Angels Landing gehen.

Jetzt haben wir doch noch unsere zwei Tage im Zion bekommen, wie das leben doch manchmal schöne Momente aus einer komischen Situation heraus bereithält :-)

Ach ja, Glück hatten wir auch noch, über das Gebiet des Grand Canyon ist gestern noch ein massives Unwetter mit schwerem Sturm und Gewitter gezogen. Dies haben wir nach Ankunft im Zion im nationalen Wetterdienst gesehen. Bei der Bauweise hier brauch ich das nun wirklich nicht.


Morgen geht es weiter an einen für uns komplett neuen Ort, sind gespannt wie es wird.





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